2. Positive ganzheitliche Gesundheitsziele
Ein positives und ganzheitliches Gesundheitsverständnis ist aus
psychologischer Sicht sehr wertvoll: Menschen können positive und
ganzheitlich orientierte Gesundheitsziele (s.u.) über eigene Aktivitäten
anstreben; so können sie auch Vorbeugung und Linderung gegenüber
Krankheiten als erwünschte Nebenwirkungen erreichen. Der Weg, über
das Anstreben positiver und ganzheitlich orientierter Gesundheitsziele
auch Prävention, Therapie und Rehabilitation gegenüber Erkrankungen
zu erreichen, erscheint aus lernpsychologischen Prinzipien leichter und
erfolgversprechender als eine vorrangige Konzentration auf krankheitsbezogene
Prävention, Therapie und Rehabilitation, wie sie in der Gesundheitspolitik
leider vorherrschend ist (vgl. Absatz 6).
Gesundheit wird vorrangig als ein Merkmal von individuellen Personen
betrachtet.
Folgende positive Gesundheitsziele tragen als systemische
Anteile zur ganzheitlichen Gesundheit von Personen bei:
- bewusstes körperliches und seelisches Wohlfühlen aufgrund
gezielter eigener Aktivitäten durch: bewusstes positives Körpererleben;
geeignete Ernährung; angemessene rhythmische Abwechslungen zwischen
gesunden Anstrengungen, Bewegungsaktivitäten und Entspannungsphasen;
geeignete Wach-Schlaf-Rhythmen; bewusstes Erleben der Verbindungen
mit der Natur; angemessenes sexuelles Erleben; Wahrnehmen, Annehmen und
Ausdrücken von Gefühlen; kontrollierter Gebrauch suchtgefährdender
Stoffe;
- positive Einstellungen zum eigenen Leben: Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen,
Selbstachtung, Zufriedenheit mit dem eigenen Leben, Selbstbestimmung, Sinnorientierung,
Selbstmanagement des Handelns;
- positive stabile mitmenschliche Beziehungen und soziale Integration in
Alltagsgemeinschaften (Familie, Schule, Arbeitsplatz, Bekanntenkreis, Freizeitorganisationen,
Selbsthilfegruppen u.a.);
- Pflege regelmäßiger gesunder Handlungsgewohnheiten;
- Suche und Nutzung von angemessener Gesundheitshilfe durch Alltagsgemeinschaften,
Selbsthilfegruppen, Fachleute und professionelle Einrichtungen;
- Erleben gesundheitsfördernder Bedingungen in der ökologischen
und sozialen Umwelt;
- eigener aktiver Einsatz für gesündere Lebensbedingungen in der
sozialen und ökologischen Umwelt;
- Sinnorientierung durch eigenen Einsatz für mehr Frieden und Gesundheit
unter den Mitmenschen und in der ‘Einen Welt’.
© Maximilian Rieländer
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